Journaling

27. April 2023

Journaling

Hey, was ist das denn: Journaling? Es ist die postmoderne Version des Tagebuches, das Magazin deines Lebens. Einzige Vorgabe ist … einfach machen.

Das geht

  • als Stichworte oder in ganzen Sätzen.
  • täglich, regelmäßig oder sporadisch.
  • morgens oder abends.
  • mit Themenrubriken oder wild durcheinander.
  • nur für bestimmte Themen oder für das ganze wilde Leben.
  • verschlossen vor den Blicken anderer oder für jeden lesbar.
  • in einem unbeschriebenen Buch oder mit vorgegebenen Anregungen.
  • in Handschrift oder als elektronische Datei.

Na ja, so ganz frei und beliebig ist es nicht, wenn man damit ein bestimmtes Ziel erreichen möchte, zum Beispiel:

  • Die eigenen Ideen gesammelt abzulegen, um sie wiederzufinden und zu verknüpfen.
  • Eine schwierige Lebensphase zu begleiten.
  • Gegen das Vergessen anzugehen, quasi als second brain.
  • Den roten Faden der eigenen Gedanken zu sehen.
  • Die Fantasie zu stimulieren.
  • Für die Nachwelt etwas zu dokumentieren.
  • Das eigene Denken oder Verhalten besser zu regulieren.

In meinen Coachings empfehle ich häufig das Schreiben. Eine Vorgabe ist mir ganz wichtig: Das Schreiben mit der Hand. Denn mit der Hand schreiben bedeutet Entschleunigung. Das ist fast die Voraussetzung, um die Gedanken, die zum gewählten Thema wichtig sind, selbst auf das Papier zu bringen. Ich weiß, es ist ungewohnt. Und am Anfang fehlen die Worte. Oder man verschreibt sich – sieht das jetzt doof aus! Das alles ist nicht bedeutsam. Es wird ja nicht bewertet und zensiert, niemand macht Randbemerkungen, so wie früher in der Schule. Diese Gedanken abzulegen, ist eine Kulturtechnik und sie erfordert Zeit und Geduld mit sich selbst.

Wenn Sie aber mit etwas Ausdauer und Beharrlichkeit Ihr Projekt Journaling durchführen, werden Sie bald etwas Magisches erleben: Es fällt Ihnen leichter. Sie merken, wie Sie nicht nur die Gedanken in Worte fassen und aufschreiben. Sondern wie Sie gleich den ganzen Gedanken an das Papier abgeben, um sich nicht weiter mit ihm befassen zu müssen. Und da wir alle so unsere klugen oder nicht so klugen Lieblingsgedanken im Kopf bewegen, werden Sie sie beim Blättern wiederfinden. Das ist doch beruhigend: Der Gedanke ist so wichtig, dass ich ihn immer wieder denke, und das ist ein guter Grund, ihn genau zu prüfen: Wie komme ich darauf? Stimmt das denn eigentlich. Mit dem Schreiben finden Sie das beste Material für nützliche Realitäts-Checks.

Dann wird Schreiben zum Selbst-Coaching auf Papier. Das bringt Sie dann richtig weiter zu Ihren Lebenszielen.