Die letzte Mandarine in der Adventszeit war schon so reif, dass ich ihre Schale fast im Ganzen abheben konnte. Das war die Gelegenheit, daraus ein paar Sternschnuppen auszustechen. Im flüchtigen Blick interpretierten die ersten Betrachter:innen meinen Bild-Post als leckere Kekse, mit viel Ei oder Safran oder mit einer orangefarbenen Glasur. Leider nein. Dafür verströmten die Sternschnuppen bei mir zuhause noch eine Weile ihren zarten Bergamotte-Duft. Bis sie trocken geschrumpelt waren und die hell-leuchtende Farbe verloren.
Habe ich mir etwas gewünscht angesichts der Sternschnuppen? Aber ja! Damit es in Erfüllung geht, darf ich es nicht verraten, das weiß doch jedes Kind.
Schon die Sternschnuppen aus einer Mandarinenschale zu basteln war mir ein kindliches Vergnügen. Gerade in der für meinen Geschmack zu hektischen Vorweihnachtszeit erlaube ich mir immer wieder solche kleinen Freuden. Aber auch in den Monaten davor bin ich wie als Kind durch Laubhaufen geschlurft, habe die schönsten Eicheln auflesen und glänzende Kastanien aus ihrer aufgeplatzten Stachelhülle genommen. Nun freue ich mich in den kommenden Wintermonaten auf das Tragen von dicken Mänteln und Handschuhen, Schals und Mützen. Ganz sicher bekomme ich die Gelegenheit zum Schneeflocken-Schnappen. Mit ein bisschen Glück fällt so viel Schnee, dass er unter meiner Schuhsohle knirscht und ich Fußstapfen hinterlassen kann.
Die besten Dinge im Leben kosten nicht viel. In diesem Sinne wünsche ich fröhliche Weihnachten und ein frohes Neues Jahr.
