… und hier entlang geht es zum Telefon. Wie weit der Weg tatsächlich noch ist, können wir da leider nicht sehen. Der Weg vom Telefon mit Wählscheibe bis zum Smartphone ging schnell, binnen weniger Jahre. Und dann kam Corona und pushte uns noch einmal voran, und zwar in die Welt der Videokonferenzen. Sie sind sehr selbstverständlich zu einer allgemein nutzbaren Technik geworden. Wir skypen, zoomen, facetimen und vieles mehr – und finden es nicht mehr exotisch.
Für Coaching und Beratung, Schulung und Supervision empfinde ich Videokonferenzen als einen Zugewinn und ich nutze sie sehr gerne. Privat hat mich die Technik ebenfalls bereichert: In den Lockdown-Phasen habe ich per Videokonferenzen Geburtstage gefeiert, Sport gemacht, gekocht, gequatscht, gesungen und mit Rotwein (oder Johannisbeersaft, merkt ja keiner) angestoßen.
Die Videokonferenzen werden also bleiben. Beruflich sind sie für mich nach der persönlichen Begegnung die zweitbeste Möglichkeit. Denn:
- Im persönlichen Gespräch, ob im Innenraum oder draußen beim Walk&Talk, habe ich die Person dreidimensional vor mir – und sie mich ebenso. Wir nehmen einander in unserer Gesamtheit wahr und sehen in der Interaktion auch unsere Körpersprache.
- In der Videokonferenz haben wir nur zwei Dimensionen. Da gehen manchmal nonverbale Informationen verloren oder kommen begrenzt rüber. In Schulungen, wenn ich es für wichtig halte, überzeichne ich meinen Ausdruck ein wenig, um ihn deutlicher zu machen.
- Im Telefonat haben wir nur die Stimme. Das lässt gutes Coaching auch zu, aber nur, wenn man sich genug kennt und weiß, wie man sich aufeinander einstellt. Anders als Videokonferenzen lässt das Telefonieren ja noch Bewegung im Raum zu, was ich manchmal auch brauche. Ohnehin überträgt sich Körperliches auf die Stimme: Wenn der andere lächelt, kann ich das hören.
Alles hat seine Vor- und Nachteile und ist auch eine Frage der persönlichen Vorlieben. Dabei geht es mir nicht nur um die Art der Kommunikation, sondern auch um den Aufwand, den wir als Gesprächspartner brauchen, um das Gespräch zu führen. Es ist schon einfacher und flexibler, wenn man sich für eine Videokonferenz verabredet. Wenn etwas weniger Hürden hat, ist jeder von uns eher geneigt, mal einen Sprung zu wagen.