Sind Sie tiefenentspannt, so wie es manchmal bei Katzen zu sehen ist? Dann gratuliere ich Ihnen dazu, Sie brauchen hier nicht weiterzulesen.
Wenn nicht, kennen Sie bestimmt eine Person, die auf Sie tiefenentspannt wirkt. Überlegen Sie dann auch: Wie macht die das bloß? Wenn Sie die Person fragen konnten, hören Sie wahrscheinlich eine eher unscharfe Sammlung von Handlungen, die dieser Mensch tut oder lässt.
Beim Tun und Lassen gibt es viele Wege, die alle zum Ziel führen, aber nicht für jeden passend sind. Was zu Ihnen passt, finden Sie nur heraus, indem Sie es ausprobieren. Ich selber habe mir vieles angeschaut, selbst praktiziert und sogar ein paar Anleiterqualifikationen erworben: Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation, Chi Gong, Feldenkrais, Yoga, Zapchen, MBSR, Meditation, Tai Chi. Ich finde alle Methoden gut und wirkungsvoll, wenn man sich darauf einlässt und sich wirklich die Mühe macht, sie eine gute Zeit lang zu praktizieren.
Wer seine Methode sucht, sollte seinen Körper und seinen unbewussten Geist befragen. Wenn beide dazu spontan sagen: „Au ja, das mag ich, das gefällt mir“, ist das ein lohnender Weg. Im Weiteren geht es darum, beim Üben wirklich dranzubleiben. Ob also die eigene innere (intrinsische) Motivation trägt.
So richtig gelungen ist mir das nur mit Tai Chi. Es hat den für mich passenden Mix aus geistiger und körperlicher Herausforderung. Es gibt so viele Details des weniger Tuns und des mehr Lassens. So wurde es mein Werkzeug, und ich profitiere durch mehr Präsenz, einem besseren Körpergefühl, mehr Konzentration und vor allem ganz viel Ruhe und Gelassenheit. Und ich weiß, dass da noch mehr für mich bereit steht. Auch wenn ich nie so elegant tiefenentspannt wie eine Katze werde: Die Effekte des Tai Chi wirken bei mir auf mehreren Ebenen und haben mich verändert. Ich verspüre einfach mehr Wohlbefinden. Wie gerne würde ich, wenn ich mich so fühle, dann auch schnurren.